Anz1.gif (4358 Byte)English pages
Home
Vor der Reise
Warum Bremach
Bremach Aus-/Umbau
Verladung Hamburg
Reiseimpressionen
New Zealand North
New Zealand South 1
New Zealand South 2
New South Wales
Tasmanien 1
Tasmanien 2
Victoria
South Australia
Northern Territory
West Australia 1
(Gunbarrel Highway)
West Australia 2
(South/Central)
West Australia 3
(Monkey Mia/Broome)
West Australia 4
(Gibb River/Purnululu)
N. Territory 2
(Keep River/Kakadu)
Queensland 1
(Gulf Savannah Track)
Queensland 2
(Cape York)
Queensland 3
(Lakefield/Brisbane)
New South Wales 2
Tips
Verschiffung
Neuseeland
Australien
Reisen mit Kind
Links
Fahrzeug
Australien
Neuseeland
Reiseseiten
Warum Bremach? Geschichte einer Fahrzeugwahl
Technik / Details
Maße Innenraum
Ausbaupläne

Warum Bremach? Geschichte einer Fahrzeugwahl

DSCF1997_Rainbow_Roads.JPG (14236 Byte) DSCF5805_GunbarrelWashouts.jpg (12934 Byte)
DSCF8082_Litchfield_River_Crossing.jpg (27997 Byte) 10470_CapeYorkTip.jpg (21077 Byte)

Bremach? Noch nie gehört! Was ist denn das für ein Auto, und wie, um alles in der Welt, kann man nur auf die Idee kommen, sich so ein Ding auch noch zu kaufen?

Nun, wir haben Reisepläne geschmiedet. Für ein Jahr Ausstieg auf Zeit und nicht erst mit 65, wenn man sich dann doch nicht mehr traut, oder nicht mehr kann!

Ziel soll Australien sein, und ein bißchen Neuseeland, dass wir schon von zwei "normalen" Urlauben kennen. Da stellte sich dann schon recht früh die Frage welches Auto man nehmen soll, richtig geländegängig sollte es für Australien schon sein.

In Australien heißt die Frage eigentlich "welchen Toyota" und das Buschtaxi stand natürlich auch am Anfang unserer Überlegungen. Da wir aber zu dritt reisen, ist uns der 78er einfach zu klein um ein Jahr darin zu "wohnen" und Wohnaufbauten auf 79ern, wie bei uns, zum Beispiel von Innovation Campers gibt's dort scheinbar einfach nicht.

Den OKA hätten viele Australier selbst gerne, aber der ist ähnlich zahlreich wie der Tasmanische Tiger, die Firma war nämlich zwischenzeitlich mal ausgestorben. Aber jetzt gibt es sie anscheinend wieder.

Außerdem erschien es uns völlig unrealistisch nach Australien zu reisen und an der nächsten Ecke über ein exotisches Wohnmobil, möglichst komplett eingerichtet, in bestem Zustand und zu einem vernünftigen Preis zu stolpern. Also hier kaufen und verschiffen! Am besten gebraucht, weil man macht ja doch so viel Geld kaputt.

Gut dann hat man ja die freie Wahl! Logische Konsequenz? MAN! Platz ohne Ende, keiner schaut rein da zu hoch, große Bodenfreiheit, das ist es! Anfang 2003, zu Beginn unserer Planungen war der LKW Markt noch völlig am Boden. Den Rabattsatz welchen man uns für einen zweifellos erstklassigen LKW angeboten hat, traue ich mich nicht öffentlich hinzuschreiben. Mir wird heute noch schwindelig dabei. Außerdem gibt es große Fahrzeuge häufiger gebraucht zu kaufen. "Abgelegte Träume" sind teilweise zu Preisen zu haben, die dem Vorbesitzer graue Haare wachsen lassen. Trotzdem betrachte ich es als vernünftig, von der 7,5to Lösung abgerückt zu sein. Ursache war zunächst der Norwegenurlaub im Sommer 2003. Als Student bin ich mehr als 100000km mit Fahrzeugen dieser Größe gefahren, also nicht gänzlich unerfahren. Aber ständig fiel mir auf "diese Straße könntest Du damit nicht fahren", "den Übernachtungsplatz kannst du nicht nehmen" usw. Wenn man sich dann näher mit Australien beschäftigt lernt man, das viele Buschtrecks allenfalls für normale Geländewagen geeignet und nicht mit breiten LKWs befahrbar sind.

Dann kam noch die Verschiffungsfrage zu Hilfe. Preisauskunft Wallensius Wilhelmsen für eine RoRo-Verschiffung nach Fremantle 102,50 US $ pro Frachttonne (der größere Wert von Gewicht in t und Volumen in m³, beim Auto also wohl immer Volumen) + Kaischlag usw. Bei einer typischen LKW Größe von 6,5m x 2.4m x 3,6m ergibt das 5.756 US $! Die anderen Angebote schwankten zwischen 5000 und 7000 $ wohlgemerkt one-way und vor Ort kommt noch was dazu!

Also doch was kleineres. Möglichst viel Platz innen, möglichst klein außen. Mit dem Defender konnten wir uns irgendwie nicht anfreunden, wieder war also der 79er im Gespräch, als vernünftigste Wahl. Natürlich wollten wir auch hier primär ein gebrauchtes Fahrzeug erwerben. Da wäre auch der IVECO Turbo Daily 40/10 noch in Frage gekommen. Die einjährige Suche nach was gebrauchtem blieb aber erfolglos. Für zwei Personen wären wir mehrfach fündig geworden, für drei oder vier jedoch nicht.

Auch der exotische Bremach weckte schon früh unser Interesse. Mit entscheidender Grund hierfür war die Möglichkeit ordentliche (und legale) Sitzgelegenheiten auch für mitreisende Kinder zu realiseren. Die gibt's nämlich beim 79er nicht. Die völlig bescheuerte Regelung zu Sitzplätzen im Wohnraum von Reisemobilen neueren Datums führt dazu, dass es quasi unmöglich ist, einen Sitzplatz in Fahrtrichtung eingetragen zu bekommen. Quer zur Fahrtrichtung ist dafür alles möglich, es braucht noch nicht mal einen Sicherheitsgurt. Aber wer will das seinem Kind antun?

Auch das Raumkonzept sprach für den Bremach. Vom Fahrersitz den Blick über die Motorhaube eines HZJ schweifen zu lassen, ist für das männliche Ego sicherlich ein Labsal, geht aber voll zu Lasten der Innenraumgröße.

Nach dem ersten Besuch bei Allrad-Christ waren sich die weiblichen Expeditionsteilnehmer schon sicher. Bremach! Das Gefühl gleich auch einen zuverlässigen Ansprechpartner zu haben, tat sein übriges. Lediglich der männliche, im Zweifelsfalle primär für Schraubarbeiten zuständige Part, schwärmte innerlich noch für den zuverlässigen HZJ. Außerdem war der Bremach vermeintlich einiges teurer.

Also doch noch den HZJ angeschaut. Mehr Komfort, bessere Laufkultur, großvolumiger Saugmotor statt Turbo, Elektronik nur für die Pseudo Euro 3 Einstufung (laufen tut er auch ohne) und schließlich die legendäre Zuverlässigkeit. Zum Glück für Erich Christ und Pech von Burkhard Recker waren wir aber beim (wenigstens für uns) falschen Anbieter. Wären wir zu dem Zeitpunkt zu Innovation Campers gefahren, stünde heute vermutlich ein japanisches Modell vor unserer Tür. Lienen ist von unserem Wohnort aber sehr weit entfernt, sodaß wir zunächst einen anderen Aufbauhersteller besuchten.

Dessen Aufbauten sind sicher qualitativ auch gut verarbeitet, jedoch nicht Standard-Containertauglich und das Angebot hielten wir preislich für überzogen. Obwohl wir neben dem Fahrzeug auch die komplett ausgestattete Wohnkabine, Fahrwerk, Zusatztank und was man sonst noch alles braucht bei ihm bezogen hätten, entsprach das Angebot exakt der abgetippten Preisliste ohne auch nur einen einzigen Euro Nachlaß. Und der Toyota ist kein billiger Spaß mehr. Er war's vielleicht mal, aber mit allen gängigen Extras kommt man heute schnell in die Gegend des Bremach.

Somit stand die Entscheidung für uns fest. Nur der passende Ausbau mußte noch her.

Technik / Details Bremach Extreme

Der Bremach ist von Haus aus ein Kommunalfahrzeug aus Italien. Zur Straßenreinigung, als Feuerwehr, oder für Rettungsdienste, werden solche Fahrzeuge eingesetzt. Ähnlich wie ein Unimog, nur dass italienische Straßen häufig schmal sind deshalb ist auch der Bremach schmaler, kleiner und handlicher geraten. Motor und Gertriebe sind Großserientechnik, die hunterttausendfach in Kleintransportern und Wohnmobilen Einsatz finden. Der Rest ist sozusagen Agrartechnik, die in der Regel vom Schmied vor Ort noch repariert werden kann.

Einige technische Daten:

  • Motor: IVECO aifo 8140.43S, 2,8l 4 Zylinder Turbo, 125PS
  • Getriebe: ZF 6-Gang
  • Verteilergetriebe: Bremach 2-stufig + Geländereduktion
    Damit insgesamt 24 Gänge (12 Straße + 12 Gelände)
  • Zuschaltbarer Allradantrieb (auch während der Fahrt!)
  • Sperrdifferentiale hinten und vorne elektroemechanisch betätigt.
  • Leergewicht vor Ausbau ca. 2800kg
  • Leergewicht nach Ausbau ca. 3250kg
  • 2 Kraftstoffbehälter à 130l
  • Abmessungen LxBxH 5,60 x 1,77 x 2,56m
    (Länge: mit Reserverad, Höhe: Absenkung um 27cm möglich, durch Verwendung von Containerscheiben. Die zur Containerverschiffung nötige weitere Absenkung um 3-4cm erfolgt durch Spanngurte.)

Mehr Details gibt's bei Allrad-Christ.

Maße Innenraum

Der Bremach ist mit 1,77m außen schmaler als zum Beispiel ein VW Bus T4. Trotzdem bietet er eine ordentliche Innenraumbreite, weil er im Gegensatz zu den meisten Fahrzeugen nach oben hin nur marginal schmaler wird. So ist das Dachbett in besagtem VW beim Aufstelldach 1,08m breit, wohingegen sich beim Bremach selbst mit außenliegenden Aufstelldämpfern noch beachtliche 1,35m erzielen lassen. Die Innenraumlänge hinter den Vordersitzen ist mit etwas mehr als 3m etwa 20cm/60cm länger als bei einem VW Bus mit langem/kurzem Radstand.

Ausbaupläne

Wir haben ziemlich lange herumgetüftelt, können aber noch nicht sagen ob es sich auch bewährt! Möglicherweise steckt immer noch der eine oder andere Denkfehler drin. Für diesbezügliche Anregungen sind wir sehr dankbar!

Ansicht von oben:

  • Das Fahrzeug ist für vier Personen zugelassen. Die Sitzbank hinter dem Fahrersitz hat eine Fahr-, Sitz-, und eine Liegestellung.
  • Aus Sitzbank, Tisch und Sitzhocker kann ein Notbett konstruiert werden, falls das Hubdach nicht zum Schlafen geöffnet werden kann.
  • Der Küchenblock hat eine glatte, resopalbeschichtete, leicht zu reinigende Arbeitsfläche.
  • Sowohl beim Kochen, als auch beim Spülen sind auf dem Küchenblock genügend Ablageflächen vorhanden.

Ansicht von rechts:

  • Nach langem hin und her, haben wir uns für einen Gaskocher von eno-marine entschieden. Als Alternative war der Dieselkocher von Wallas geplant. Der eno-marine Kocher hat im Gegensatz zu den vielen handelsüblichen Wohnmobilkochern mehr Leistung.
  • Die Wasserversorgung erfolgt über Weithals-Kanister von Hünersdorff.
  • Die Kühlbox von Kissmann ist über eine Klappe in der Arbeitsfläche zugänglich.
  • Die Spülen aus dem Marinebereich sind etwas tiefer als die typischerweise in Wohnmobilen verwendeten Exemplare.

Ansicht von links:

  • Das Porta-Potti sitzt auf einem Vollauszug und ist auch bei aufgebautem Notbett noch zugänglich.
  • Der Schrank ist genau in der Mitte teilbar, kann heruntergenommen werden und so im Notfall ein ebene Kinderspiel- oder Schlaffläche bilden.

wird fortgesetzt...