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Queensland 2 - Cape York
Bremach Cape York Archer River Roadhouse

Campground beim Archer River Roadhouse. Das Roadhouse steuern wir an, weil wir den von Lonely Planet gerühmten Archer River Burger verspeisen wollen. Der entpuppt sich zwar als ganz passabel, aber auch nicht außergewöhnlich. Viel schönere Camp Spots gibt es, entsprechenden Wasserstand vorausgesetzt, wenige hundert Meter nach dem Roadhouse direkt am Archer River. Etwa 38km nördlich von hier verläßt man die Peninsula Developmental Road auf dem Weg zum Cape York. Speziell für unseren Freund Woods, rechts im Bild das lokale Office der Telstra, dem australischen Pendant der Telekom.

Nach dem Bramwell Roadhouse beginnt dann das echte Abenteuer Cape York. Die Wellblechpiste des Southern Bypass biegt ab nach rechts, während die originale Old Telegraph Line schnurgerade nach Norden führt. Kurz nach dem Roadhouse, gelangt man zum Palm Creek, der gleich einen guten Eindruck vermittelt, in welchem Umfeld man sich für den Rest des Tages bewegen wird.  

Bremach Cape York Palm Creek

Steile und enge Ab- und Auffahrten wie hier am Palm Creek, stellen die eigentliche Herausforderung des Old Telegraph Tracks dar. Sie zaubern dem Fahrer schon hier die ersten Schweißperlen auf die Stirn. Glücklicherweise treffen wir auf Regina und Karl, mit denen wir ein paar wundervolle Tage erleben dürfen. Gemeinsam kann man die Hindernisse erheblich entspannter bewältigen.

Bremach Cape York  Ducie Creek

In der Reiseliteratur sind zwei Verhaltensregeln nachzulesen, die man bei einer Fahrt zum Top End unbedingt einhalten sollte:
a) Komme unbekannten Gewässern niemals zu Nahe, es könnten sich Salzwasserkrokodile darin befinden, für die Du eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan bist.
b) Durchwate einen Fluß stets, bevor Du ihn durchfährst, um die Tiefe zu ermitteln und zu prüfen wo Hindernisse den Weg versperren.

Zunächst waren wir etwas ratlos, wie diese beiden Regeln unter einen Hut zu bringen sind. Aber nachdem sich Regina und Karl als erste mutig in die trübe Brühe stürzen, halten wir uns bei den restlichen Crossings ebenfalls nur an Regel b). So wird die Überquerung des Ducie Creek nicht zu einem Problem. Nachahmer sollten natürlich stets Regel a) und b) einhalten!

Bremach Cape York Side Tracks

Insbesondere die Seitentracks sind teilweise überwachsen. Größere Fahrzeuge kommen hier nicht mehr durch.

Bremach Cape York Dalhunty River

Schöner Camp Spot am Dalhunty River. 

Die Ausfahrt des Dulhunty Rivers läßt sich zum Glück wesentlich einfacher rechts umfahren.

Bremach Cape York Bertie Creek

Am Bertie Creek fährt man von Süden her kommend zunächst etwa 30m am Fluß entlang und dann quer zwischen den tiefen Potholes durch an das andere Ufer.

Entlang des Gunshot Bypasses ändert sich die Landschaft völlig.

Karl fährt durch den Gunshot Creek. Als echter Aussie müsse er sich den Stubbie Holder mit der Aufschrift "I Drove Gunshot" holen, sagte ihm ein Freund, bevor sie sich auf den Trip begaben. Karl verdient sich diesen dann auch und zwar ganz souverän.

Der Gunshot Creek bietet allerlei Abfahrten in verschiedenen "Horror"-Graden. Wir ersparen unserem Fahrzeug und unseren Nerven die Tortur und bewundern die coolen Aussies, die das Ganze nach kurzer Betrachtung gleich reihenweise in Angriff nehmen.

Der Gunshot Creek ringt den Reisenden allerlei Trophäen ab. 

Ganz harte Zeitgenossen wie das rüstige Rentnerpärchen aus Victoria nehmen die Fahrt auch in umgekehrter Richtung in Angriff. Mit einem entgegenkommenden Tassie wird vereinbart, dass dieser ihn vorsichtshalber an die Leine nimmt. "I'll go and bring the car" sagt er, sie entgegnet "or what's left of it".

Bremach Cape York Cockatoo Creek

Ausgiebig wird der beste Durchfahrungsweg durch den Cockatoo Creek diskutiert. Für die Umgehung rechts ist unser Auto zu hoch, wir alle wählen schließlich den fast geraden Weg.

Vorsichtig nähern wir uns der Sheldon Lagoon, doch statt der gefürchteten Crocs nähern sich neugierige Turtles, vermutlich von anderen Reisenden angefüttert.

Die Fruit Bat Falls sind einer der wenigen Plätze an denen man ohne Furcht vor Salties im warmen Wasser herrlich baden kann. "Lohn der Angst" witzeln wir und denken an den Film mit Yves Montand.

Bei den Fruit Bat Falls kann man viele Pitcher Plants bewundern. Sie sind ein wahres Wunderwerk der Natur, denn sie ernähren sich von Fliegen und Mozzies. Good on ya, mates!

Bremach Cape York Ford Fruitbat Falls

Nicht etwa eine echte Creek Crossing nur ein "harmloser" Ford leitet den nördlichen Teil der OTL ein.

Auch bei den Twin Falls kann man wundervoll baden. Den Campground nebenan muß man vorab an der Heathlands Ranger Station buchen. Wenn man früh am Tage da ist, ist die wesentlich bessere Option jedoch das Bush Camp am Canal Creek, nur wenige Kilometer nördlich von hier. 

Am nächsten Morgen geht es hier allerdings zu wie auf dem Offroad- Verkehrsübungsgelände. Ein echter Spielplatz für "Boys with their toys." Der nette Tour Guide mit der Kamera auf dem Besenstiel warnt uns davor, wie geplant den ersten Seitentrack zum Verlassen des nördlichen Teils der OTL zu wählen. Der track sei überwachsen und wir würden Probleme mit der Höhe unseres Fahrzeuges bekommen. "It's not made by the government(!), people cut it by hand. It's a road that shouldn't be there." Die alternative Strecke, würde die Überquerung der berüchtigten Log Bridge über den Cypress Creek erfordern. Da unser Bremach etwa eine Tonne mehr wiegt, als die schwersten anderen Fahrzeuge die sich sonst hierher trauen, lassen wir das lieber und nehmen den nördlichen Bypass.

Bremach Cape York Overland Telegraph Track

Telegraphenmast auf dem Overland Telegraph Track

Bremach Cape York Old Telegraph Track

Die Brücke über den Jardine River ist mittlerweile zur obligatorischen Überquerungsmethode geworden. Manche Aussies behaupten, die Aborigines würden gelegentlich das Sandbett des Jardine ausheben um eine Überquerung zu verhindern. Wir glauben nicht so recht an solche Geschichten.

Eines von drei Flugzeugwracks in der Nähe der Landepiste bei Bamaga. Die DC3 ist 1942 abgestürzt.

Abendstimmung in Seisia. Riesige Fischschwärme tummeln sich direkt unterhalb der Jetty.

Die letzten Meter zum Tip sind zu Fuß zurückzulegen.

Blick hinüber auf die Bucht in Richtung Punsand Bay. Regina und Karl animieren auch uns zum "Stitching". Digitale Bilder lassen sich wundervoll und völlig "narbenfrei" zusammennähen.

Unglaublich, die Entfernung vom Tip bis nach Hobart entspricht schon dem halben Weg bis nach Peking.

Geschafft. Ein beliebtes T-Shirt Motiv suggeriert, wir hätten 9.863.607 Corrugations hinter uns gebracht, um an diesen Ort zu gelangen. Ein schöner Stitch von Regina und Karl.

Bremach Cape York Tip Punsand Bay

Vom Tip aus nehmen wir die "Abkürzungsstrecke" zur Punsand Bay.

Ein schöner Strand, ein schattiges Plätzchen, eine leichte Brise und leckere Seafood Extravagance, kurz der ideale Platz um ein paar Tage zu entspannen.

Wir campen direkt am Strand der Punsand Bay. Gebadet wird allerdings nur im Pool, crocodylus porosus wegen.

Abendstimmung an der Punsand Bay.

Am Top End gibt es andere Verkehrsschilder als sonstwo in Aussie.

Bremach Cape York Archer River bush camp

Auf dem Rückweg campen wir noch mal am Archer River. Kurz vorher hatten wir uns von Regina und Karl verabschiedet, deren Reiseweg zunächst nach Weipa und dann in Richtung Westen führt. Wir lauschen Karls CD und sind ganz traurig, dass unsere Wege sich nun trennen aber zugleich glücklich, neue Freunde gefunden zu haben.