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Verschiffung

Nach zwei weiteren Wochen ununterbrochener Arbeit vor der Haustüre (mit herzlichem Dank für das Verständnis an alle unsere Nachbarn :-) waren jetzt auch noch zusätzliche Staukästen montiert, Polster angefertigt, Feuerlöscher und sonstige Utensilien montiert, allerlei zusätzliche Ablagemöglichkeiten und eine zusätzliche Notbettkonstruktion unten im Innenraum geschaffen. Kurz vor Abreise wurde von der Firma Christ noch (am Wochenende!) die heiß ersehnte Klimaanlage eingebaut.

Bremach Klein-Australien

Zwischendurch gab es dann eine Nacht Probecamping in "Klein-Australien" Im Bild jetzt mit Staukästen. Die feudale Einstiegsleiter in Heck stammt von einem namhaften Metallkünster der jedoch hier nicht genannt werden möchte.

Am 05.08.2004 ging es also los nach Hamburg zur Verschiffung. Fahrzeuge die nach Neuseeland oder Australien verschifft werden, müssen absolut sauber sein, sonst droht eine amtlich angeordnete Nachreinigung. Wie man hört wird das unter Umständen nicht ganz billig.

Daher unterzogen wir unser Fahrzeug einer gründlichen Reinigung in einer LKW Waschstraße (Euro SHELL Autohof HH, Hammer Deich 1-3).

Bremach Waschstraße

Unser kleiner Bremach sah richtig verloren aus in der riesigen Halle. Die Jungs legten sich mächtig ins Zeug, waren wir doch eine willkommene Abwechslung zu den Fischlastern, deren Ladeflächen sie sonst zumeist abdampfen müssen.

Allerdings war uns der Unterboden hinterher noch nicht sauber genug. Den Unterboden zu putzen macht bei einem normalen LKW eben auch wenig Sinn. Daher legten wir uns selbst noch an einer anderen Tankstelle für eine halbe Stunde mit dem Dampfstrahler drunter.

Dann fuhren wir zum EUROGATE. Dorthin wies unsere Wegbeschreibung der DEUGRO Spedition, die wir mit der Verschiffung beauftragt haben. Das Ganze lief ziemlich problemlos. Nach kurzer Nachfrage im Büro wies man uns an, Warnwesten zu tragen, und geleitete uns mit dem Stapler zu unserem Container. Wir konnten mit zwei Autos auf das Gelände fahren und hatten (zum Glück bei 30°C) einen Platz im Schatten.

Bremach Containerscheiben

Mit neuen Containerscheiben der Firma Christ ausgestattet, ging es los mit der nun schon mehrfach geübten Containerprozedur.

Bremach Container 1

Da mußte er also rein. Die sehr netten Staplerfahrer, welche uns immer wieder für ein kurzes Schwätzchen besuchten, waren äußerst interessiert an unserem Vehikel und dem was sich da so abspielte, konnten sich aber zunächst nicht recht vorstellen, wie das Fahrzeug da hinein gehen sollte.

Bremach Containerscheiben KeileUrsprünglich hatten wir geplant Keile, aus Aluminium oder Stahlblech zu fertigen und diese mitzunehmen. Der Zeitmangel lies uns bei den bewährten Holzkeilen bleiben, die wir jedoch nicht mitnehmen können, da unbehandeltes Holz nicht in den Container darf. Wie bei der gründlichen Reinigung geht es darum, keine Schädlinge nach Ozeanien einzschleppen. Wir müssen uns nun also vor Ort neue Keile besorgen, bevor wir unser Auto abholen.

Bremach Containerscheiben Keile 2

Hier unsere neue "Zweitbereifung" mit Riffelprofil, gerade noch rechtzeitig eingetroffen, dank einiger Schweiß-Überstunden der Fa. Christ (nochmals Danke!). Die zuvor gewählte Gummierung zeigte sich trotz einer Härte von 90° Shore (entspricht etwa einem Badewannenstöpsel) als zu schwach und wurde (wenigstens bei 30°C Außentemperatur) nahezu völlig plattgedrückt.

Bremach Containerscheiben fahrend

Die Fahrt in den Container. Da man nur ca. 10mm Bodenfreiheit hat, sollten keine größere Unebenheiten auf dem Weg liegen.

Bremach Containervermessung

Wer sich mit der Verschiffung beschäftigt, stößt schnell auf unterschiedliche Maße bei der Höhe der Containertür. Dies liegt wohl daran, dass das lichte Maß der Tür nicht genormt ist. In der Regel liegt es wohl aber 2,28m und nicht wie häufig geschrieben 2,26m. Acht Augen sehen mehr as zwei: Bei unserem Container waren es genau 2,275m.

Bremach Container Spanngurte

Nach nochmaliger Messung wurde (wie sich nachher herausstellte unnötigerweise) auf der rechten Seite noch etwas nachgespannt. Anschließend passte er ganz locker hinein.

Bremach Container Spanngurte 2

Nun ging's über die Rampe. Der Adrenalinspiegel steigt, aber genau genommen ist es das Selbe wie in die Garage zu fahren. Nur ein wenig vorsichtiger.

Bremach Container Laschen

Als nächstes folgt das verlaschen. Wie man sieht, sind die Lascher mit vollem Einsatz bei der Sache. Mit Spanngurten wird das Fahrzeug an den im Container eingelassenen Befestigungspunkten festgespannt.

Bremach Container Gute Reise

Alles wird verzurrt, dann heißt es Abschied nehmen. Gute Reise! Nun ist er auf der MSC Mediterranean und fährt u.a. über Le Havre, Marseille und Genua, dann weit entfernt von asiatischen Piraten über Madagaskar, Mauritius und Réunion nach Fremantle und weiter über Melbourne und Sydney zum Zielhafen Tauranga/Auckland. Dort werden wir hoffentlich alle heil am 7. Oktober wieder zusammentreffen!